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GIMP 2.2
Fotobearbeitung
GIMP ist ein Bildbearbeitungsprogramm wie PaintShopPro,
Photoshop
oder Picture Publisher, jedoch kostenlos. Es ist für Linux und
für MS-Windows erhältlich. Bei der Installation für
MS-Windows wird man darauf hingewiesen, dass man sich ein
grafisches
System (GTK+) mit installieren muß (wird mitgeliefert und
funktioniert problemlos).
Während die Vorversionen von GIMP (bis 1.3) in der Bedienung
für professionelle Zwecke unbrauchbar waren und bis Version 1.2
auch die EXIF-Daten von Digitalcameras ohne Warnung löschten ,
sehe ich GIMP 2.2 (aktuell ist 2.10) als Top Programm an und setze
es
auch in meinem
Gewerbe ein. Es glänzt u.a. durch die Hilfestellungen beim
Überfahren der Icons des "Werkzeugkastens" mit der Maus und durch
die Möglichkeiten, Funktionen wahlweise über Anklicken der
Icons im Werkzeugkasten, über das Menü oder über
Tasten(-kombinationen) aufzurufen.
Es gibt einige Funktionen für die Foto-Bearbeitung, mit
denen ich immer wieder arbeite.
Wichtigste sind natürlich für Ausschnitte und zur
Größenanpassung:
/Bild/zuschneiden und /Bild/skalieren.
Um das Bild zuzuschneiden, muss man
vorher den Bereich markieren. Dafür muss man vorher
/Werkzeuge/Werkzeugkasten aufgerufen haben und links oben auf das
Viereck klicken,
damit man mit der Maus einen viereckigen Bereich markieren
kann. D.h. eigentlich muss man das nicht, weil dieses Werkzeug beim
Starten von GIMP standardmäßig eingestellt ist. Man
braucht den Werkzeugkasten aber gleich für die nächsten
geschilderten Funktionen:
/Werkzeuge/Werkzeugkasten/Drehen
(das
13. Icon, bei mir ist das in der II. Zeile).
Wichtig! Erst mal muss man sich das
Dreh-Werkzeug durch einen Doppelklick auf das Icon
einstellen, nämlich in "Transformationsrichtung:
rückwärts (korrigierend)".
Dann einen Einfachklick auf das Icon.
Genau in der Mitte des Bildes erscheint ein Punkt,
die Dreh-Achse. Er lässt sich auf Wunsch auch mit der Maus
verschieben. Linksklick,festhalten, ziehen,
erscheint ein Gitter. Jetzt fasst man das Gitter irgendwo mit der
linken
Maustaste an und dreht es,bis die waagerechten Linien parallel
zum Horizont sind o.ä. Mit Klick auf "Rotieren"
bestätigen.
/Werkzeuge/Werkzeugkasten/Perspektive (Bild oben)
(das 16. Icon, bei mir in der III. Zeile). Wie gehabt zunächst mit
Doppelklick
auf das Icon die Einstellung ändern in "rückwärts
(korrigierend)". Einfachklick in's Bild, erscheint der Mittelpunkt
und
das
Gitter. Das Gitter zieht man sich zurecht, bis seine Linien den
stürzenden Linien z.B. eines Hauses folgen (Achtung, drauf achten,
ob man z.B. oben auseinanderzieht oder unten
zusammenschiebt oder beides in Kombination, um kein unnatürlich
wirkendes Ergebnis zu kriegen!). Man hat die Wahl, ob man nur die
Senkrechten
oder auch die Waagerechten anpassen will. "Transformation"
mit einem Klick bestätigen, schwups! steht das Haus o.ä. als
gerader Klotz da.
Kissen- oder tonnenförmige Verzeichnung korrigieren
"Nicht das edelste Objektiv", stellt man fest, wenn der für die
Website
mit Weitwinkeleinstellung fotografierte Biedermeierschrank plötzlich
krumme Kanten hat.
Es gibt das GIMP-Plugin "twist", mit "tar -xvzf twist-2.0.tar.gz"
entpacken
(Windows-User kriegten für ihre Version sicher irgendwo eine
maßgeschneiderte Anleitung mit), dann war die ausführbare Datei
"twist" ins
Homeverzeichnis zu kopieren, Unterverzeichnis z.B.
gimp-2.2/plug-ins/ und
beim nächstenmal Laden zeigt GIMP unter /Filter/Verzerren/Twist den
Menüpunkt an. Den "quadratic coefficient" auf minus 0,10 gesetzt,
und
z.B. die Schrankwände meines Kunden, des Schreiners beulten sich
nicht mehr aus. Sourcen
und eine gezippte Windowsversion habe ich
noch (11/2009) hier
ergooglet:
.
http://registry.gimp.org/node/13221,
eine
Anleitung Beschreibung und Installationsanleitung der Sourcen auf
http://www.graphics-muse.org/source/GFXMuse/GFXMuseTools/modified/twist/twist_doc.html
oder
auch hier:
http://schumaml.gmxhome.de/downloads/gimp/twist.zip
bzw.
auch hier der Quellcode unter "Sources".
Die Originalversion direkt vom Programmierer ist vom Netz genommen.
Die
vorgenannten Downloadquellen habe ich geprüft, aber nicht das
Windows-Exe ausprobiert
oder den Sourcecode für Linux nochmal compiliert (benötigen übrigens
gimptools-2.0),
also
testet sie bitte selber.
Zum Retuschieren gibt's zwei
Möglichkeiten:
1. Mit Auswahlwerkzeug
(also z.B. das
voreingestelle Rechteck) einen in der Farbe usw. passenden
Bereich markieren. Loslassen,wieder reinklicken und festhalten, den
Bereich kann man woanders hinziehen. Danach irgendwo in's Bild
klicken, damit die Bereichsmarkierung verschwindet.
Schreck lass' nach, da, wo der Bereich
war, ist jetzt eine weiße Stelle. Also vorher noch/Ebene/Ebene
duplizieren und hinterher /Bild/Bild zusammenfügen.
2. Stempelwerkzeug
Das 26. bzw.
drittletzte Icon anklicken. Jetzt eine Stelle aussuchen,
_woher_ man eine Oberfläche/Farbe nehmen will, und bei
gedrückter STRG-Taste einmal anklicken. Dann mit dem Mauszeiger,
der
jetzt das Stempel-Icon trägt, dorthin fahren, _wohin_ man
diese Oberfläche/Farbe aufstempeln möchte, z.B. über
einen
Staubfleck, und klicken - schwups, ist der Staubfleck
überdeckt. Es gibt noch 'nen Trick, nämlich wenn
man nicht nur einmal zum "Stempeln" klickt, sondern
die linke Maustaste festhält und mit dem Mauszeiger über das
Zielgebiet
wischt, wird das Quellgebiet dorthin wie mit einem Pinsel
übertragen. Etwas verwirrend: es wird also keineswegs etwa "alles,
was ein Zentimeter über dem Mauszeiger ist", übertragen,
sondern bei jedem Arbeitsvorgang mit gedrückter linker Maustaste
wird das Gebiet von der Stelle ausgehend, die man vorher mit der
STRG-Taste markiert hat, erneut übertragen. Man kann nicht oder
kaum (es gibt da ein kleines Fadenkreuz, das bei dunklen Bildstellen
verschwindet) sehen, woher man gerade die Inhalte kopiert.
Man denke als Fortgeschrittener auch
daran, dass man im Werkzeugkasten über Pinselform,
Deckungsgrad usw. noch mehreres einstellen kann.
Helligkeit und Kontrast
Mit /Ebene/Farben/Kurven kann man Fehler in Helligkeit und Kontrast
an
der Kontrastkurve erkennen und mit ca. drei Mausklicks sofort
beheben.
Oops, Blitz zu schwach. Ist dieses Bild noch zu retten? |
Die Farbkurve zeigt es deutlich: rechts, in dem Bereich,
der nach
"hell" umgesetzt werden sollte, ist nichts. |
Schon besser, aber die Schatten laufen noch schwarz zu: |
Der hellste Punkt auf dem resultierenden Bild ist auf die
hellsten
Stellen im Original rübergezogen. |
Gerettet. Mehr ist in der Bilddatei wirklich nicht an
Einzelheiten drin.
|
Die im vorigen Schritt korrigierte Farbkurve ist hier
natürlich auf die volle Breite entzerrt.
Die dunkelsten Bereiche der Vorlage wurden jetzt mit der
Maus angefasst
(Punkt) und kräftig nach oben in Richtung "hell" gezogen.
GIMP zeigt das Resultat in Echtzeit auf dem Bild an, sodaß
eine Korrektur sehr leicht von der Hand geht. |
Wie kann ich ein transparentes Bild schaffen, z.B. ein Logo,
das auf
der Hintergrundfarbe schwebt, anstatt ein Viereck mit immer der
gleichen, eigenen Hintergrundfarbe zu bilden?
Diese Frage stellt sich schon, wenn man einem Bild oder Button runde
Ecken geben möchte.
Im einfachsten Fall:
- Das Bild muß ein GIF sein. (Auch PNG kennen transparente
Hintergründe, JPG jedoch nicht).
- Bild - Modus - RGB einstellen
- Ebene - Transparenz - Farbe zu Transparenz, und in den
Hintergrundbereich klicken.
ImageMagick
Ergänzend wird das Programm Imagemagick
empfohlen, das mit einer Befehlszeile ganze Verzeichnisse von
Bildern
z.B. in der Größe anpassen oder mit einem Copyrightvermerk
versehen
kann. Tutorial: hier klicken!
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